Wiederaufforstung nach Sturm Sabine
Der Orkan Sabine fegte im Februar 2020 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h über Deutschland hinweg und richtete erhebliche Schäden an. Besonders betroffen waren die Wälder in Süddeutschland, wo der Sturm zahlreiche Bäume entwurzelte und ganze Waldflächen verwüstete.
In Bayern und Baden-Württemberg knickten vor allem Fichtenbestände großflächig um, da diese durch ihre flachen Wurzeln besonders anfällig für starke Stürme sind. Neben den direkten Schäden durch umgestürzte Bäume führte die großflächige Zerstörung auch zu einem erhöhten Risiko für Borkenkäferbefall, da das viele Bruchholz ideale Brutbedingungen bot.
Schäden im Tischnecker Wald
Auch der Tischnecker Wald war stark von den Sturmschäden getroffen, wie die folgenden Bilder zeigen:
Wiederaufforstung in den Jahren danach
Ein besonders betroffenes Gebiet im Tischnecker Wald war eine Hanglage in Richtung Berneck-Tal. Die Wiederaufforstung gestaltete sich hier besonders herausfordernd. Zum einen handelt es sich teilweise um eine Sumpflandschaft, in der nicht jede Baumart gedeiht. Zum anderen führten die zunehmend heißen und trockenen Sommer dazu, dass junge Bäume ohne künstliche Bewässerung kaum eine Überlebenschance hatten.
Um den Wald zukunftssicher zu gestalten, fiel die Wahl auf eine Mischung aus Douglasie, Bergahorn und Schwarzerle. Die Schwarzerle ist bestens an feuchte bis sumpfige Standorte angepasst und wächst oft direkt an Gewässern. Ihre Wurzeln vertragen sowohl Staunässe als auch zeitweilige Überflutungen. Auch der Bergahorn kommt überraschend gut im Sumpfgebiet klar. Die Douglasien wurden im trockenen Bereich gepflanzt. Insgesamt wurden 450 Bäume gepflanzt.
Als Vorbereitung wurde ein Zaun um das gesamte Wiederaufforstungsgebiet errichtet, um Wildverbiss vorzubeugen:

Mit vereinten Kräften haben engagierte Helferinnen und Helfer an der Wiederaufforstung des Tischnecker Waldes mitgewirkt. Trotz winterlicher Bedingungen und stellenweise noch liegendem Schnee wurden zahlreiche junge Bäume gepflanzt, um den Wald für kommende Generationen zu erhalten. Eine unerwartete Herausforderung stellte ein umgestürzter Baum dar, der zuvor den Zaun beschädigt hatte – doch nach einer schnellen Reparatur konnte die Pflanzaktion wie geplant fortgesetzt werden. Dank des tatkräftigen Einsatzes aller Beteiligten wurde die Fläche erfolgreich neu bepflanzt.

Die anhaltende Sommerhitze setzte den frisch gepflanzten Setzlingen stark zu. Eine regelmäßige Bewässerung war unerlässlich, weshalb eigens ein Wassertank in den Wald gebracht wurde, der über eine temporäre Wasserzufuhr aus einer nahegelegenen Quelle befüllt wurde. An besonders heißen Tagen mussten die jungen Bäume mehrmals pro Woche per Hand gegossen werden – ein enormer Aufwand, der jedoch nötig war, um ihr Überleben zu sichern und das langfristige Wachstum des Waldes zu gewährleisten.
Dank der Bewässerung erstrahlte das Gebiet mit den Pflänzlingen im August 2023 wieder, wie das folgende Video veranschaulicht (3,28 MB):